[K]1 Zimmer Wohnung – Research Project

[K]1 Zimmer Wohnung – Research Project

Willkommen auf der Forschungs-Website von [K)]1-Zimmer Wohnung !

Anlässlich der Entwicklung der Musiktheater-Performance [K)]1-Zimmer Wohnung werden hier in regelmäßigen Abständen Entwürfe, Materialien, Arbeitsstände und Wissenswertes rund um die Themen Feminismus, Wohnraumknappheit, Soziales Wohnen und sozialer Wohnbau, sowie Ideen und Skizzen zur Performance selbst veröffentlicht.

Dieser Online-Raum, unsere erste [K)]1-Zimmer Wohnung, befindet sich in einem kontinuierlichen Werden, deshalb schaut euch gerne um:

HIER geht’s zum Wohnzimmer: Blog

HIER entlang zum Balkon, dort wachsen erste Ideen zur Performance: Interview Skizze, Performance Text für Förderung: Ideensammlung.

DIESE TREPPE HOCH, dann kommst du zum Dachbodenarchiv: spekulativer Glossar

VOM KÜCHENFENSTER aus kannst du sehr gut in alle Nachbarwohnungen beobachten: Links & Literatur und weiterführende Materialien.

BALKON

Was die [K]1-Zimmer Wohnung wird:

Wohnsituationen, Wohnraumknappheit und Mietspiegel-Entwicklungen sind in Frankfurt am Main, ähnlich wie in anderen Großstädten Deutschlands, ein eklatant aktuelles und brisantes Thema. Die Stadt Frankfurt am Main im Speziellen hat damit verbunden eine bedeutende Historie. Man denke einerseits an das “Neue Frankfurt” und die Wohnsiedlungs-Konzepte von Ernst May, und andererseits an die Häuserkampf- Protestbewegung der 1970er Jahre. Beiden gemeinsam ist die Suche nach einem Ausweg aus der Wohnraumnot. Mit Blick auf heutige Wohnsituationen sind dies zwei gleichsam aktuelle Impulse, die uns zu den Forschungsfragen gebracht hatten:

Wie klingt ein besetzter Raum? Wer besetzt vielleicht schon Wohnraum über mehrere Jahrzehnte hinweg und welche Besetzungen werden als solche wahrgenommen bzw. welche sollten mehr Wahrnehmung erfahren?

Bedingt durch die aktuelle Krise interessiert uns explizit eine feministische Perspektive auf das Thema Wohnraum. Immer wieder befinden sich gerade Frauen* in einer verletzlichen Position und müssen den eigenen Wohnraum behaupten. Vor nicht einmal 50 Jahren war es beispielsweise noch fast unmöglich, als unverheiratete Frau eigenständig eine Wohnung anzumieten (ein eigenes Konto durfte nicht ohne die Erlaubnis des Ehemanns oder männlichen Vormunds eröffnet werden), in einer Ernst-May Siedlung in Frankfurt wurden eigens Gebäude für berufstätige Frauen* errichtet und auch heute wird noch immer vor einem Anstieg von häuslicher Gewalt gegen Frauen* während des Lockdowns explizit gewarnt. Frauen* “besetzen” zwar in einer traditionellen Vorstellung seit jeher den häuslichen Raum, dürfen ihn aber selten für sich behaupten.

[K]1 Zimmer Wohnung möchte deshalb mit einem performativen Rundgang- Chorkonzert aus einer spezifisch weiblichen* Perspektive die aktuelle Wohnraumsituation in Frankfurt untersuchen und den öffentlichen Raum gewissermaßen mit diesem besetzten. Gerade eine Ernst-May Siedlung, in der das Stück zur Aufführung kommen soll, ist dabei ein spannender Ort, der sowohl eine historisch-dokumentarische Perspektive auf das Thema weiblicher* Wohnraum ermöglicht als auch eine immer noch sehr spezielle Wohnform und die damit einhergehenden besonderen Lebensqualitäten in den Mittelpunkt rückt.

.

.

.

Das Projekt wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.